Vor dem Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie (IEC)
Was ist das IEC?
Das "Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie" (IEC) ist eine wissenschaftliche Einrichtung und Teil des Universitätsklinikums Rostock. Die Hauptaufgabe des IEC liegt in der Erforschung grundlegender Vorgänge bei bestimmten Krankheiten und in der Entwicklung neuer Therapieverfahren.
Weitere Informationen finden sie auf den Webseiten des IEC
Was ist die Serviceeinrichtung "Zentrale Versuchstierhaltung" (ZVTH)?
Das IEC unterhält die "Zentrale Versuchstierhaltung" (ZVTH) des Universitätsklinikums Rostock.
Die ZVTH ist insbesondere für die Zucht, Haltung und Betreuung von Tieren zu wissenschaftlichen Zwecken zuständig. Die Aufgabe der ZVTH besteht in der Bereitstellung aller funktionellen Bereiche, die für die tierart- und tierschutzgerechte Haltung von Versuchstieren sowie den Ablauf von Tierexperimenten zum Zwecke der Diagnostik, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung notwendig sind.
Lesen sie hier mehr zur ZVTH des Universitätsklinikums Rostock
Tierschutz und Tierversuche in Deutschland
Jedes Tierversuchsvorhaben unterliegt einem behördlichen Genehmigungsprozess und kann nur nach Erteilung der Genehmigung durch die entsprechende Behörde durchgeführt werden.
Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens werden technische, personelle und logistische Voraussetzungen für die tierschutzgerechte Durchführung des Vorhabens überprüft. Alle Schritte unterliegen den strengen Vorgaben des Tierschutzgesetzes (TierSchG) und der Tierschutz-Versuchstierverordnung (TierSchVersV).
Mehr Informationen zu Tierversuchen und Tierschutz
Was ist die Serviceeinrichtung "Multimodale Kleintierbildgebung"?
Die Serviceeinrichtung “Multimodale Kleintierbildgebung“ stellt verschiedene Bildgebungssysteme und Serviceleistungen für die präklinische Bildgebung an der Universitätsmedizin Rostock zur Verfügung und umfasst ein 7 Tesla Hochfeld-Kleintier-MRT, ein Kleintier-CT und ein Kleintier-PET/CT.
Technisch und wissenschaftlich qualifiziertes Personal steht der interdisziplinären Nutzung der Serviceeinrichtung zur Verfügung. Diese modernen Bildgebungstechniken am Kleintier eröffnen die Möglichkeit, sowohl morphologische als auch funktionelle und molekulare Parameter zu visualisieren und zu quantifizieren. Die fehlende Invasivität dieser Techniken ermöglicht serielle Untersuchungen am Einzeltier und damit die Reduktion benötigter Tierzahlen.
Vor dem Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie (IEC)
Was ist das IEC?
Das "Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie" (IEC) ist eine wissenschaftliche Einrichtung und Teil des Universitätsklinikums Rostock. Die Hauptaufgabe des IEC liegt in der Erforschung grundlegender Vorgänge bei bestimmten Krankheiten und in der Entwicklung neuer Therapieverfahren.
Weitere Informationen finden sie auf den Webseiten des IEC
Was ist die Zentrale Versuchstierhaltung (ZVTH)?
Das IEC unterhält die "Zentrale Versuchstierhaltung" (ZVTH) des Universitätsklinikums Rostock.
Die ZVTH ist insbesondere für die Zucht, Haltung und Betreuung von Tieren zu wissenschaftlichen Zwecken zuständig. Die Aufgabe der ZVTH besteht in der Bereitstellung aller funktionellen Bereiche, die für die tierart- und tierschutzgerechte Haltung von Versuchstieren sowie den Ablauf von Tierexperimenten zum Zwecke der Diagnostik, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung notwendig sind.
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Tierschutz und Tierversuche in Deutschland
Jedes Tierversuchsvorhaben unterliegt einem behördlichen Genehmigungsprozess und kann nur nach Erteilung der Genehmigung durch die entsprechende Behörde durchgeführt werden.
Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens werden technische, personelle und logistische Voraussetzungen für die tierschutzgerechte Durchführung des Vorhabens überprüft. Alle Schritte unterliegen den strengen Vorgaben des Tierschutzgesetzes (TierSchG) und der Tierschutz-Versuchstierverordnung (TierSchVersV).
MehrInformationen zu Tierversuchen und Tierschutz.
Im Foyer des Rudolf-Zenker-Instituts für Experimentelle Chirurgie
Zum Großtier-OP und zur Serviceeinrichtung "Multimodale Kleintierbildgebung"
Umkleiden
In jedem Gebäudeteil und Stockwerk stehen Umkleiden für das Personal zur Verfügung. Alle Tätigkeiten am IEC finden in entsprechender Arbeitskleidung statt.
Mehr lesen zur Arbeitskleidung im Labor
Im Foyer des Rudolf-Zenker-Instituts für Experimentelle Chirurgie (zum Ausgang)
Zum Grosstier-OP und zur Serviceeinrichtung "Bildgebung"
Umkleiden
In jedem Gebäudeteil und Stockwerk stehen Umkleiden für das Personal zur Verfügung. Alle Tätigkeiten am IEC finden in entsprechender Arbeitskleidung statt.
Mehr lesen zur Arbeitskleidung im Labor
Vor den Laboren des Rudolf-Zenker-Instituts für Experimentelle Chirurgie
Wissenschaftliche Tätigkeiten am IEC
Zur Beantwortung unserer wissenschaftlichen Fragestellungen setzen wir ein breites Spektrum an tierversuchsfreien Methoden und Techniken ein.
Zur Untersuchung von komplexen Phänomenen, welche das Zusammenspiel vieler Systeme, wie z.B. des Herz-Kreislaufsystems, des Nerven- und Immunsystems eines intakten Organismus verlangen, werden Tierversuche durchgeführt. Im Vorfeld wird eingehend überprüft, inwieweit ein Tierversuchsvorhaben geeignet, erforderlich und angemessen ist und damit ethisch vertretbar wird.
Mehr lesen zu den wissenschaftlichen Tätigkeiten am IEC ...
Raumdesinfektion mit Wasserstoffperoxid (H2O2)
Zur Desinfektion von Räumen erfolgt die Raumvernebelung mit gasförmigem Wasserstoffperoxid. Gasförmiges Wasserstoffperoxid entfaltet bereits in niedrigen Konzentrationen eine bakterizide und sporizide Wirkung. Daher hat sich die umweltfreundliche Verfahren auf Wasserstoffperoxidbasis (Sauerstoffabspalter) zur Reinigung von Räumen gegenüber Formaldehyd und anderen Desinfektionsmitteln durchgesetzt.
Tierversuche am IEC
Wir versuchen weit verbreitete Erkrankungen, wie Leberverfettung, Krebs oder Alzheimer-Demenz, besser zu verstehen und auf der Basis dieses Wissens neue Therapieansätze zu etablieren.
Hierfür kommen v.a. Modelle an der Maus zum Einsatz. Ebenso beschäftigen wir uns intensiv mit der Belastungseinschätzung von Tieren in der Forschung und erfassen deren natürliches Verhalten, wie Nestbau und Buddeln. Diese tierexperimentellen Untersuchungen werden durch vielfältige Blut-, Zell- und Gewebeanalysen ergänzt. Untersuchungen am Schwein dienen der Entwicklung und Verbesserung von neuen operativen Methoden und der Weiterbildung von Ärzten.
Weitere Informationen zur wissenschaftlichen Arbeit am IEC
Umkleiden
In jedem Gebäudeteil und Stockwerk stehen Umkleiden für das Personal zur Verfügung. Alle Tätigkeiten am IEC finden in entsprechender Arbeitskleidung statt.
Mehr lesen zur Arbeitskleidung im Labor
Tierschutzbeauftragter
Jede Forschungseinrichtung, die mit Tieren arbeitet, muss mindestens einen Tierschutzbeauftragten haben. Bei dieser Person handelt es sich oft um einen Tierarzt, oder speziell weitergebildete Humanmediziner oder Naturwissenschaftler.
Der Tierschutzbeauftragte ist insbesondere Ansprechpartner für Wissenschaftler und Behörden, wenn es um die rechtlich konforme Umsetzung aller Vorgaben, die bei der Arbeit mit Tieren eine Rolle spielen, geht. Er berät zudem Wissenschaftler und Forschungseinrichtungen zu Tierschutz-relevanten Themen, neusten Entwicklungen in diesem Bereich und hilft bei Umsetzungen von Neuerungen.
Mehr lesen zu Tierversuchen und Tierschutz
Vor den Laboren des Rudolf-Zenker-Instituts für Experimentelle Chirurgie
Wissenschaftliche Tätigkeiten am IEC
Zur Beantwortung unserer wissenschaftlichen Fragestellungen setzen wir ein breites Spektrum an tierversuchsfreien Methoden und Techniken ein.
Zur Untersuchung von komplexen Phänomenen, welche das Zusammenspiel vieler Systeme, wie z.B. des Herz-Kreislaufsystems, des Nerven- und Immunsystems eines intakten Organismus verlangen, werden Tierversuche durchgeführt. Im Vorfeld wird eingehend überprüft, inwieweit ein Tierversuchsvorhaben geeignet, erforderlich und angemessen ist und damit ethisch vertretbar wird.
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Umkleiden
In jedem Gebäudeteil und Stockwerk stehen Umkleiden für das Personal zur Verfügung. Alle Tätigkeiten am IEC finden in entsprechender Arbeitskleidung statt.
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Tierschutzbeauftragter
Jede Forschungseinrichtung, die mit Tieren arbeitet, muss mindestens einen Tierschutzbeauftragten haben. Bei dieser Person handelt es sich oft um einen Tierarzt, oder speziell weitergebildete Humanmediziner oder Naturwissenschaftler.
Der Tierschutzbeauftragte ist insbesondere Ansprechpartner für Wissenschaftler und Behörden, wenn es um die rechtlich konforme Umsetzung aller Vorgaben, die bei der Arbeit mit Tieren eine Rolle spielen, geht. Er berät zudem Wissenschaftler und Forschungseinrichtungen zu Tierschutz-relevanten Themen, neusten Entwicklungen in diesem Bereich und hilft bei Umsetzungen von Neuerungen.
Tierversuche am IEC
Wir versuchen weit verbreitete Erkrankungen, wie Leberverfettung, Krebs oder Alzheimer-Demenz, besser zu verstehen und auf der Basis dieses Wissens neue Therapieansätze zu etablieren.
Hierfür kommen v.a. Modelle an der Maus zum Einsatz. Ebenso beschäftigen wir uns intensiv mit der Belastungseinschätzung von Tieren in der Forschung und erfassen deren natürliches Verhalten, wie Nestbau und Buddeln. Diese tierexperimentellen Untersuchungen werden durch vielfältige Blut-, Zell- und Gewebeanalysen ergänzt. Untersuchungen am Schwein dienen der Entwicklung und Verbesserung von neuen operativen Methoden und der Weiterbildung von Ärzten.
Weitere Informationen zur wissenschaftlichen Arbeit am IEC
Vorraum zur SPF-Tierhaltung im Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie
Schleuse zur SPF-Tierhaltung
Der Zutritt in die spezifiziert-pathogenfreie (SPF)-Tierhaltung unterliegt strengen Hygienestandards und ist auf wenige Personen beschränkt. Damit keine unerwünschten Keime in die Tierhaltung gelangen, ist der Zugang zur SPF-Tierhaltung streng abgeschirmt.
Alle Materialen (auch Futter und Wasser) sowie Menschen können nur über ein spezielles Schleusenverfahren in die Räume gelangen. Materialien werden über Dampfdruck-Sterilisierung oder Wasserstoffperoxid-Verdampfung keimfrei gemacht. Menschen müssen spezielle Arbeits- und Schutzkleidung anziehen und können die Räume nur über eine sogenannte „Luftdusche“ betreten, die dafür sorgt, dass die Oberflächen der Kleidung frei von Keimen sind.
Umkleiden vor der SPF-Tierhaltung
Vor Zutritt in die SPF-Tierhaltung erfolgt das Ablegen der aktuellen Arbeitskleidung und das Anlegen frischer
Arbeitskleidung in anderer Farbe und eine Desinfektion der Hände und Unterarme. Diese Massnahmen sind wichtig, damit keine unerwünschten Keime von außen in die SPF-Tierhaltungsräume gebracht werden. Es stehen ein Umkleideraum mit Spints und sanitäre Einrichtungen zur Verfügung. Die frische Arbeitskleidung beinhaltet ein Oberteil (ein sogenannter Kasack) und eine Hose.
Nach Passieren der Luftschleuse, die als Personalbarriere für den Zutritt zur SPF-Tierhaltung dient, erfolgt ein Schuhwechsel sowie das weitere Einkleiden mit Mundschutz, Kopfhaube und Handschuhen. Dieser Schutz dient unter anderem dazu, Übertragungen von Keimen durch den Mensch auf die Tiere zu verhindern.
Struktur der Zentralen Versuchstierhaltung (ZVTH)
Neben Betriebsräumen (Lager, Reinigungs- und Waschbereiche, Futterküche, Sektionsraum mit Kühlzelle) und Räumen zur Untersuchung von Tieren (Kleintierlabore und OPs) umfasst die ZVTH Räume zur tierart- und tierschutzgerechten Haltung von Tieren. Die verschiedenen Raumgruppen unterscheiden sich u.a. hinsichtlich ihrem Hygienestatus.
So werden in der Haltung z.B. "offene" Haltungsräume von "geschlossenen", sog. Barriere-Haltungsräumen unterschieden. Barrierehaltungsräume, wie z.B. die spezifiziert-pathogenfreie (SPF)-Tierhaltung, sind in sich hygienisch abgeschlossene Einheiten und umfassen eine leistungsfähige, raumlufttechnische (Lüftungs-/Klima-) Anlage. Kleinnager, wie Mäuse und Ratten, werden in Barriere-Haltungsräumen gehalten.
Generelles zur Haltung von Kleinnagern
Die Haltung von Versuchstieren unterliegt strengen Auflagen und Standards. Diese sind europaweit definiert und in Deutschland im Tierschutzgesetz verankert. Geregelt sind dabei nicht nur Aspekte, wie Käfiggröße und Käfigart, sondern auch Vorgaben zum Raumklima, Infrastruktur, Beleuchtung, Lautstärke, Ausstattung, Pflege, Fütterung, Gesundheitsbetreuung, Umgang etc.
Kleinnager werden in der Regel in Käfigen mit Gitterdeckel als Gruppe oder -falls erforderlich- einzeln gehalten.
Die Tiere werden täglich von speziell ausgebildetem Personal versorgt und betreut. Bei Erkrankungen steht ein Veterinär zur Verfügung.
In der Waschstraße der Tierhaltung im Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie
Was passiert in der Waschstrasse?
In der Waschstrasse erfolgt die Reinigung der Käfige, des Käfigzubehörs und der Tränkflaschen in großen Spül-/Waschmaschinen. Nach dem Waschgang und der Trocknung auf Abtropfregalen erfolgt die weitere Aufarbeitung in Heißluftsterilisatoren und/oder Autoklaven. Hier wird durch hohe Hitzeeinwirkung eine Keimfreiheit der Materialien erzeugt.
Nach Abschluss der Reinigung erfolgt die Befüllung der Käfige mit Einstreumaterial. Die Tränkeflaschen werden mit Wasser aus der Wasseraufbereitungsanlage befüllt.
In einem Kleintier-OP im Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie
Forschung im Labor
Ein wesentlicher Arbeitsplatz des Wissenschaftlers ist das Labor. Dort werden die Experimente durchgeführt und Daten erhoben. Laborräume sind mit spezifischen Geräten ausgestattet. Die Arbeit in diesen Räumen unterliegt strengen Auflagen und erfordert höchste Sorgfalt und Hygiene. Tierexperimente werden in spezifisch ausgewiesenen Räumlichkeiten außerhalb der Tierhaltungsräume durchgeführt.
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Raumdesinfektion mit Wasserstoffperoxid (H2O2)
Zur Desinfektion von Räumen erfolgt die Raumvernebelung mit gasförmigem Wasserstoffperoxid. Gasförmiges Wasserstoffperoxid entfaltet bereits in niedrigen Konzentrationen eine Keim- und Pilzabtötende Wirkung. Im Vergleich zu anderen Reinigungsverfahren, wie z.B. mit Formaldehyd, ist die Reinigung auf Basis von Wasserstoffperoxid wesentlich umweltfreundlicher (Sauerstoffabspalter).
In der SPF-Tierhaltung im Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie
Was bedeutet SPF-Tierhaltung?
Eine spezifiziert-pathogenfreie (SPF)-Tierhaltung ist charakterisiert durch die Abwesenheit bestimmter Krankheitserreger (Pathogene), wie Viren, Bakterien und Pilze. Der Hygienestatus und die Gesundheit der Versuchstiere sind von herausragender Bedeutung, da Infektionen die wissenschaftliche Aussagekraft der Tierversuche in erheblichem Umfang einschränken können.
Defizite in der Tierhygiene sind tierschutzrechtlich relevant und widersprechen guter wissenschaftlicher Praxis. Daher wird die SPF-Tierhaltung entsprechend unseres Tierhaltungsmanagements mindestens 4x pro Jahr auf die Abwesenheit von Pathogenen untersucht.
Raumdesinfektion mit Wasserstoffperoxid (H2O2)
Zur Desinfektion von Räumen erfolgt die Raumvernebelung mit gasförmigem Wasserstoffperoxid. Gasförmiges Wasserstoffperoxid entfaltet bereits in niedrigen Konzentrationen eine keim- und pilzabtötende Wirkung. Im Vergleich zu anderen Reinigungsverfahren, wie z.B. mit Formaldehyd, ist die Reinigung auf Basis von Wasserstoffperoxid wesentlich umweltfreundlicher (Sauerstoffabspalter).
In der SPF-Tierhaltung im Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie
Was bedeutet SPF-Tierhaltung?
Eine spezifiziert-pathogenfreie (SPF)-Tierhaltung ist charakterisiert durch die Abwesenheit bestimmter Krankheitserreger (Pathogene), wie Viren, Bakterien und Pilze. Der Hygienestatus und die Gesundheit der Versuchstiere sind von herausragender Bedeutung, da Infektionen die wissenschaftliche Aussagekraft der Tierversuche in erheblichem Umfang einschränken können.
Defizite in der Tierhygiene sind tierschutzrechtlich relevant und widersprechen guter wissenschaftlicher Praxis. Daher wird die SPF-Tierhaltung entsprechend unseres Tierhaltungsmanagements mindestens 4x pro Jahr auf die Abwesenheit von Pathogenen untersucht.
Raumdesinfektion mit Wasserstoffperoxid (H2O2)
Zur Desinfektion von Räumen erfolgt die Raumvernebelung mit gasförmigem Wasserstoffperoxid. Gasförmiges Wasserstoffperoxid entfaltet bereits in niedrigen Konzentrationen eine keim- und pilzabtötende Wirkung. Im Vergleich zu anderen Reinigungsverfahren, wie z.B. mit Formaldehyd, ist die Reinigung auf Basis von Wasserstoffperoxid wesentlich umweltfreundlicher (Sauerstoffabspalter).
In der SPF-Tierhaltung im Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie
In der SPF-Tierhaltung im Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie
In der SPF-Tierhaltung im Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie
Tierhaltung in Einzelkäfigbelüftungssystemen (IVC-Haltung)
In der SPF-Tierhaltung wird eine möglichst keimfreie Umgebung sichergestellt, um die Gesundheit der Tiere nicht zu gefährden. Hierbei kommen insbesondere einzeln belüftete Käfigsysteme, die sog. IVC (isolated ventilated cage) Systeme zum Einsatz. Jeder einzelne Käfig stellt eine in sich geschlossene Hygieneeinheit dar.
Über eine separate Lüftungseinheit wird jeder einzelne Käfig individuell belüftet (ca. 50-fache Käfigluftwechselrate pro Stunde). Die Zuluft zum IVC System wird steril filtriert, die Abluft aus dem IVC System wird in das Abluftsystem des Tierhaltungsraumes geführt. Damit wird die Konzentration von Schadgasen, wie Ammoniak, im Haltungsraum deutlich reduziert.
Was ist eine Umsetzstation?
Beim Umsetzen werden die Tiere von den verschmutzten Käfigen in frische Käfige mit sauberem Käfigeinstreu transferiert. Die Häufigkeit des Umsetzens hängt von der Art (IVC-Käfig, Filtertopkäfig, ungefilterte „offene“ Käfige), Größe und Anzahl der Tiere im Käfig ab und liegt bei mindestens einmal pro Woche.
Mehr lesen zum Umsetzen
In der SPF-Tierhaltung im Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie
Käfige mit Hauben (Filtertopkäfige)
Zur Absicherung des Hygieneniveaus in der SPF-Tierhaltung werden zusätzlich zu den üblichen Hygienebarrieren (z.B. Schleusen am Eingang) eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt. So werden z.B. sogenannte Filtertopkäfige eingesetzt. Bei diesen Käfigen sind die Gitterdeckel mit einer Haube versehen, in die ein Grobfilter integriert ist. Dieser verhindert den Partikelaustausch zwischen dem Käfiginneren und der Umgebung und erhöht somit den Hygieneschutz. Der einzelne Käfig stellt somit eine abgeschlossene Einheit (Hygienekompartiment) dar. Damit kann das Risiko, dass Infektionen von einem Käfig auf den anderen übertreten, vermindert werden.
Lichtregime in der SPF-Tierhaltung
Tiere passen ihr Verhalten dem Tag/Nacht-Rhythmus an. Man spricht hierbei von einem ‚circadianem Rhythmus‘. Manche Tierarten sind nacht-, andere tagaktiv. Auch Nagetiere folgen diesem Rhythmus und sind insbesondere während der Dämmerung und in der Dunkelheit aktiv.
Um den Tieren einen natürlichen circadianen Rhythmus zu ermöglichen, herrscht in den Haltungsräumen ein Lichtregime mit natürlichen Hell- und Dunkelphasen zwischen 10 bis 14 Stunden. Die Lichtintensität im Raum liegt unter 200 Lux, was ungefähr einer normalen Wohnraumbeleuchtung entspricht. Der Wechsel von Hell zu Dunkel und umgekehrt erfolgt nicht abrupt, sondern mit Dämmerungsphasen, in denen das Licht sanft über ca. 30 Minuten automatisch herunter geregelt wird.
Ist während der Dunkelphase Arbeitslicht erforderlich, kommt ausschließlich rotes Licht (>580nm Wellenlänge) zum Einsatz, welches die Tiere nicht wahrnehmen können und damit die circadiane Rhythmik unbeeinflusst bleibt.
Haltungskarten
Jeder Käfig ist mit einer sogenannten Haltungskarte versehen, die genaue Angaben zur Identifikation der Tiere (Geburtsdatum, Abstammung, Geschlecht, Gewicht, etc.) enthält.
Mehr lesen zur Zucht von Kleinnagern
Versorgung der Tiere mit Futter und Wasser
Futter und Wasser werden üblicherweise ab libitum, d.h. mit freier Verfügung über die Menge, zur Verfügung gestellt. Handelsübliches Futter, das alle notwendigen Rohnährstoffe enthält und eine tierschutzgerechte optimale Ernährung garantiert, wird meist in Form von Pellets gereicht und über ein Gitter im Käfigdeckel (Futterraufen) angeboten. Keimfreies Wasser wird über Tränkeflaschen, die sich neben den Futterraufen befinden, angeboten.
Mehr lesen zur Versorgung der Tiere
Laborraum in der SPF-Tierhaltung im Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie
Zentrale Dokumentation
Die Zentrale Versuchstierhaltung ist entsprechend der Vorgaben des deutschen Tierschutzgesetzes und dazugehöriger Verordnungen verpflichtet, umfassende Dokumentation und Protokolle anzufertigen, die bei Kontrolle durch die zuständigen Behörden vorzulegen sind.
Die gesamte Dokumentation der Tierbestände, incl. Zuchtprotokolle, der Gesundheitsüberwachung sowie des Hygiene- und Qualitätsmanagementssystems erfolgt digital über miteinander vernetzte Computerarbeitsplätze in den einzelnen Tierhaltungsräumen. Alle Informationen laufen zur Verwaltung in der Zentralen Dokumentation zusammen.
In der SPF-Tierhaltung im Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie
Haltungsbedingungen von Kleinnagern im Detail
Käfige zur Haltung von Kleinnagern bestehen aus einer Käfigschale aus transparentem Kunststoff und einem Gitterdeckel, in den eine Raufe zur Aufnahme von Futter und Wasserflasche eingearbeitet ist. Kleinnager werden in diesen Käfigen mit ausreichend Einstreu meist in Gruppen zu mehreren Tieren gehalten. Die Käfige befinden sich in Regalen.
Innerhalb der SPF-Tierhaltung gibt es mehrere Haltungsräume mit jeweils verschiedenen Haltungsbedingungen. In diesem Raum erfolgt die Haltung in offenen Käfigsystemen, d.h. die Käfige sind mit einem Gitterdeckel ohne weitere Haube verschlossen. In anderen Räumen erfolgt die Haltung mittels Filtertopkäfigen (Gitterdeckel mit Haube) oder einzeln ventilierter (isolated ventilated cages, IVC)-Käfigen (siehe Navigation zu weiteren Haltungsräumen).
Mehr lesen zur Haltung von Kleinnagern
Kontrolle der Raumbedingungen
Die Raumbedingungen in der SPF-Tierhaltung, wie Luftfeuchte und Temperatur, werden über elektronische Systeme kontinuierlich erfasst und aufgezeichnet. Daher kann auf Abweichungen direkt reagiert werden.
Neben Einhaltung der raumklimatischen Bedingungen wird die Lärmbelastung in den Tierhaltungsräumen so gering wie möglich gehalten, da Nagetiere lärmempfindlich sind.
Was ist Enrichment?
Für Tiere, die in der Pflege und Verantwortung des Menschen leben, müssen Lebensräume zur Verfügung stehen, welche ein natürliches Verhalten der Tiere erlauben und zum Wohlbefinden des Tieres beitragen.
Die Umgebung der Tiere wird mit Anreizen für soziale Kontakte und mit Beschäftigungsmöglichkeiten ausgestattet. Dies wird als „Environmental Enrichment“ bezeichnet. Dazu gehört die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme über optische, akustische oder Geruchssignale. Weiteres Enrichment sind z.B. ausreichendes Einstreumaterial, um den Tieren das Buddeln zu ermöglichen, Nagehölzer, aber auch ausreichend Material für den Nestbau sowie Versteck- und Klettermöglichkeiten in Form von Röhren und Leitern.
Raumklima
Der besonders hohe Hygienestatus in der SPF-Tierhaltung wird über eine Reihe von Maßnahmen gewährleistet. Besonders wichtig dabei ist die Filterung der Luft und die Einhaltung klimatischer Bedingungen, die für die Tiere ideal sind (z.B. Raumtemperatur 20°C – 24°C, Luftfeuchtigkeit 45% - 65%).
In den Tierhaltungsräumen herrscht ein leichter Überdruck von ca. 50 Pa, so dass bei Öffnen der Türen oder Schleusen keine Keime von außen in die Haltungsräume gelangen können. Weiterhin wird die Zuluft der SPF-Haltung durch Schwebstofffilter von Kleinstpartikeln gereinigt, wodurch Kontaminationen durch Pathogene verhindert werden können. Es besteht ein bis zu 20-facher Luftwechsel pro Stunde und Raum. Die Abluft wird über einen Staubfilter abgeleitet.
Im Erdgeschoß des Rudolf-Zenker-Instituts für Experimentelle Chirurgie
Zur Serviceeinrichtung "Multimodale Kleintierbildgebung"
Kleintier-MRT Raum in der Serviceeinrichtung "Multimodale Kleintierbildgebung"
Kleintier-MRT
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Struktur und Funktion von Gewebe und Organen. Dabei können beliebige Schnittebenen der abzubildenden Zielstrukturen erzeugt werden.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Bildgebungstechnik für Tierversuche ist die nicht-invasive und longitudinale Untersuchungsmöglichkeit.
Weitere Informationen zu bildgebenden Verfahren
MRT-Aufnahme vom Herz einer Maus
Allgemeine Informationen zur Bildgebung
In der Core Facilitiy “Multimodale Kleintierbildgebung“ werden MRT- und PET/CT-Untersuchungen an Mäusen, Ratten und Kaninchen [nur MRT] durchgeführt.
Während der Aufnahmen sind die Tiere narkotisiert und werden physiologisch über Atemfrequenz, Herzschlag und Körperwärme überwacht.
Durch den Einsatz der nichtinvasiven MRT- und PET/CT-Technologien können die Tiere wiederholt untersucht werden und somit zur Reduzierung der Tierzahlen in der präklinischen Forschung beitragen.
Weitere Informationen zu bildgebenden Verfahren
MRT Spulentechnik
Neben dem gekühlten Magneten mit dem Gradientensystem werden für die MRT-Bildgebung Sende- und Empfangsspulen benötigt, die auf oder um das zu scannende Tier platziert werden. Zusätzlich zur Wasserstoffprotonenbildgebung können mit Hilfe von speziell abgestimmten Spulen auch andere Elemente (z.B. 23Na, 31P, 19F) für die Bildgebung herangezogen werden.
Kleintier-PET/CT Raum in der Serviceeinrichtung "Multimodale Kleintierbildgebung"
PET/CT
Die PET/CT-Technologie ist eine Kombination aus Computertomographie (CT) und Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Die auf dem Prinzip der Röntgentechnik basierende CT ist ein Bildgebungsverfahren der Radiologie zur drei dimensionalen Darstellung der Anatomie von Lebewesen.
Bei der PET als bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin werden biochemische und physiologische Funktionen in Lebewesen dargestellt, indem die Verteilung einer schwach radioaktiv markierten Substanz (Radiopharmakon) im Körper sichtbar gemacht wird.
In diesem Scanner können sowohl die CT- als auch die PET-Aufnahmen der Tiere nacheinander ablaufen, so dass man eine Überlagerung von CT- und PET-Bildern gewinnt. Durch die Kombination von beiden Bildgebungsverfahren erhält man vom untersuchten Lebewesen eine detailreiche Anatomiedarstellung auf Grundlage der CT mit den hochsensitiven Stoffwechselinformationen vom PET.
Weitere Informationen zu bildgebenden Verfahren
PET/CET Aufnahmen einer Maus
µ-CT
µ-CT ist ein 3-dimensionales Bildgebungsverfahren, bei dem Röntgenstrahlung eingesetzt wird, um das Untersuchungsobjekt/Tier Schnitt für Schnitt abzubilden. Aus einer Serie von 2-dimensionalen, planaren Röntgenbildern wird in der computergestützten Rekonstruktion ein 3-dimensionales Modell generiert.
Arbeitsplatz zur Vorbereitung und Nachsorge der Tiere für bildgebende Untersuchungen
MRT- und PET/CT-Untersuchungen werden grundsätzlich am narkotisierten Tier (Maus, Ratte und Kaninchen [nur MRT]) durchgeführt.
Die Einleitung der Anästhesie der Tiere wird gemäß dem Tierschutzgesetz durch qualifiziertes und legitimiertes Personal durchgeführt.
Sie erfolgt in einer Narkosebox durch Inhalation von Isofluran. Die anschließende intravenöse Applikation des Radiopharmakon für die PET-Bildgebung oder des Kontrastmittels für die MRT erfolgt mit Hilfe eines Katheters über eine Schwanzvene des Tieres oder im Fall des Kaninchens über eine Ohrvene. Während der Bildgebung wird die Narkose über eine Inhalationsmaske appliziert. Zum Schutz der Augen vor dem Austrocknen wird während der Bildgebung eine Salbe auf die Hornhaut aufgetragen.
Auswertestationen
PET/CT-Bilder können je nach wissenschaftlicher Fragestellung qualitativ als auch quantitativ ausgewertet werden. Für die Auswertungen stehen in der Core Facility “Multimodale Kleintierbildgebung“ verschiedene Analysensoftware, wie z.B. PMOD und Inveon Research Workplace, zur Verfügung.
Großtier-OP im Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie
Beatmungsmaschinen
Es handelt sich um moderne Geräte zur Beatmung und Narkosedurchführung. Diese gewährleisten neben der Sicherstellung einer lungenschonenden Beatmung das Monitoring von Vitalfunktionen gemäß aktueller Standards aus der Humanmedizin (Herzfrequenz, EKG, Sauerstoffsättigung, Körpertemperatur etc.).
Damit wird die Durchführung wissenschaftlicher Versuchsvorhaben mit chirurgischen Eingriffen und Operationen am Großtier gemäß der aktuellen Tierschutzrichtlinien ermöglicht.
Tätigkeiten im Großtier-OP
Bei dem Großtier-OP handelt sich um einen Operationssaal mit drei Tischen und allen notwendigen Gerätschaften zur tierschutzgerechten Durchführung von Experimenten an Großtieren, wie Schwein und Schaf.
Alle Untersuchungen am Tier werden in Vollnarkose durchgeführt und entsprechen den Vorgaben durch die Behörde. Neben wissenschaftlichen Untersuchungen finden hier auch Trainingskurse zur Weiterbildung von Ärzten statt.
Perfusoren/Infusomaten
Mittels Spritzen- und Infusionspumpen (Perfusoren und Infusomaten) erfolgt die kontrollierte Applikation von Medikamenten für die Narkose (Anästhesie, Analgesie, Muskelrelaxation) sowie die Zufuhr von Flüssigkeiten.
Im Erdgeschoss des IEC
Zur Serviceeinrichtung "Multimodale Kleintierbildgebung"